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Aussteigen in der Schwimmhalle

Es ist etwas, was jeder Paddler und jede Paddlerin vermeiden möchte. Aber es eben nicht völlig ausschließen kann: Ein Kenterung. In solchen Fällen gilt es dann, die Ruhe zu bewahren und zu wissen, was zu tun ist.

Nicht umsonst heißt ein oft zitierter Lehrsatz von Kanulehrern „Wer paddeln will, muss aussteigen lernen“.

Um das sichere Aussteigen und vielleicht sogar das sichere wieder nach oben rollen mit Hilfe einer „Eskimorolle“ zu üben, trafen sich am Sonntag Nachmittag die Aktiven der Junkers-Paddelgemeinschaft in der Südschwimmhalle.

Unter-Wasser aussteigen, ein gekentertes Kanu entleeren, auf dem Wasser mit oder sogar ohne Hilfe eines zweiten Bootes wieder einsteigen, Rettung eines Gekenterten mit Hilfe eines Wurfsacks… diese manchmal lebensrettenden Handgriffe konnten wir in der Schwimmhalle unter realistischen Bedingungen üben. Und wenn mal etwas nicht gleich klappte, war zum Glück immer der rettende Beckenrand in der Nähe.

Erdacht von den Inuit

Und wer das Aussteigen und wieder Einsteigen vermeiden will, übte die Kenterrolle. Diese Technik wurde von den Inuit erdacht. Im Eismeer hatten diese aufgrund der niedrigen Temperaturen niemals Schwimmen lernen könnnen, aber auf ihrer Jagd nach Robben und Walen war die Rollentechnik überlebensnotwendig.

Erst am 30. Juli 1927 gelang Edi Hans Pawlata als erstem Europäer das Wiederaufrichten eines gekenterten Bootes. Seitdem hat sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Techniken entwickelt. Wenn man zum Beispiel an den grönländischen Kajakmeisterschaften teilnehmen will, muss man mehr als zwei Dutzend Varianten beherrschen.

Und Kanupolo-Spieler beherrschen die Rolle sogar ohne Hilfe des Paddels nur mit den Händen in Perfektion.

Soweit brachten es die meisten Junkers-Paddler an diesem Sonntag noch nicht. Aber zu wissen, was man im Ernstfall tun muss, gibt deutlich mehr Sicherheit. Und es ist gut, die elementaren Sicherheitstechniken zu beherrschen – selbst, wenn man sie hoffentlich nie anwenden muss.