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Vor einem Jahr: der Pegel steigt

Die sachsen-anhaltische Hochwasservorhersagezentrale hat heute eine Warnmeldung veröffentlicht: Bei anhaltenden Niederschlägen könnten an den Fluss-Pegeln die Warnstufe 1 erreicht werden. Alles kein Problem – wenn der Zeitpunkt nicht böse Erinnerungen aufkommen lassen würde.

Denn exakt vor einem Jahr, am 27. Mai 2013, begann die Elbe nach einem über längere Zeit stabilen Pegel zu steigen. Um 16 Uhr lag er noch bei 2,64 Meter, zwei Stunden später bei 2,65, um 22 Uhr waren 2,66 Meter erreicht – ein völlig unkritischer Wert. Was tatsächlich kommen sollte, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Kurze Beruhigung

Am 29.5. stabilsierte sich nämlich zunächst die Elbe in Dessau bei 3,16 Meter. Von da ab allerdings kannte der Pegel nur eine Richtung: aufwärts. Am 1. Juni nahm der Fluss die 4-Meter-Marke. Tags darauf, am Sonntag, mussten die Kanus aus dem Keller des Bootshauses geräumt werden – für die Junkers-Paddler keine ungewöhnliche Maßnahme. Doch Montagabend, die Mulde wälzte sich längst als reißender Strom an Dessau vorbei, lautete die Prognose für die Elbe auf nie dagewesene acht Meter und mehr. Am Dienstag, der Leopoldshafen war bereits komplett überflutet, wurden dann eiligst die unteren Bootsstände im Bootshaus selbst geräumt.

Die Prognose erwies sich glücklicher Weise als falsch, trotzdem genügten die am 8. Juni erreichten 7,46 Meter Höchststand, um die Elbe erstmals ins Junkers-Bootshaus schwappen zu lassen.

Andere Situation

Trotz der heutigen Hochwasserwarnung ist momentan ein ähnliche Szenario wie 2013 wohl nicht zu befürchten. Damals war seit Weihnachten der Pegel nicht ein einziges Mal unter 2,50 Meter gefallen, Mitte Januar und Anfang Februar gab es sogar zwei Hochwasser mit über 5,20 Meter.

Seit Weihnachten 2013 hingegen lagen die Spitzenwerte bei gerade einmal 2,10 Meter, die meiste Zeit führte der Fluss mit 1,50 Meter unterdurchschnittlich viel Wasser.