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Hochwasser in Dessau: Die Statistik

Am Montag werde die Fünf-Meter-Marke überschritten, hieß es zunächst in den Prognosen, dann aber stieg der Elbe-Pegel bei Dessau auf lediglich 4,61 Meter. Doch wie oft gab es in den vergangenen 20 Jahren Pegelstände von mehr als fünf Meter? Eine Statistik (PDF) offenbart Überraschungen.

Da wären zunächst die 44 Monate seit dem Rekordhochwasser 2013, in denen meist wenig Wasser die Elbe herabfloss – die jetzt erreichten 4,61 Meter stellen den seither höchsten erreichten Wert dar. Eine solche lange Periode niedriger Wasserstände findet sich für die Zeit ab 1996 kein zweites Mal.

Mächtige Sommerhochwasser

Sommerhochwasser sind selten – und mächtig. Es gab in 20 Jahren gerade einmal zwei, beide wurden als Jahrhunderthochwasser apostrophiert. Ausgelöst wurden sie durch Vb-Wetterlagen, die unter anderem im Einzugsbereich der Elbe für heftige Niederschläge sorgten.

Die Schneeschmelze in den Gebirgen verursacht regelmäßig Winterhochwasser, am häufigsten im März. Anders als im Sommer können die hohen Wasserstände dann über längere Zeit anhalten.

Keine Durchfluss­mengen verfügbar

Bei den Daten ist zu beachten, dass die Pegelstände über die Jahre nicht auf den Zentimeter genau vergleichbar sind, weil sich das Flussprofil ändert und sogar die Pegellatten hin und wieder versetzt werden. Präziser wären die Angaben von Durchflussmengen, nur sind dieser für Dessau nicht verfügbar.

Abflussjahr versus Kalenderjahr

Die hier gezeigte Statistik operiert mit Kalenderjahren. Hydrologen hingegen pflegen ihre eigene Zeitrechnung, sie könnten in Deutschland am 31. Oktober Silvester feiern, weil das Abflussjahr bereits am 1. November beginnt.

Durch diesen Trick wird der Winter in einem Stück erfasst, es gibt keine Bruch durch den Wechsel im Kalenderjahr. In der hier präsentierten Tabelle findet sich ein solcher in den Jahren 2002/2003:

  • November 2002: 504
  • Dezember 2002: 517
  • Januar 2003: 612

Im Abflussjahr sähen die Daten so aus.

  • November 2003: 504
  • Dezember 2003: 517
  • Januar 2003: 612