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Ergebnisse 10. Berg- und Talrallye

Zwei Jahre lang wurde die Jubiläumsauflage der Berg- und Talrallye auf der Elbe immer wieder verschoben. Am Sonnabend konnte sie endlich starten. Mit dabei: Ein erst elf Tage zuvor in Dessau angekommener Flüchtling aus Charkiw.

Gewinnt heiter und auch ohne Abfahrtsboot: Frank Wagner.

Die Ankunft der Sieger wurde zur Kenntnis genommen. Ein Eintrag in die Zeitenliste, das war es zunächst. Als aber Tanja Sommer vom KKM Köln die imaginäre Ziellinie passiert, standen 50, 60 Zuschauer applaudierend vorm Bootshaus der Junkers Paddelgemeinschaft: Sie hatte durchgehalten die über 30 Kilometer, und das zählte in dem Moment viel mehr, als die Siegeszeiten der erfahrenen Marathonpaddler.

Ein neuer Streckenrekord

29 Boote waren dieses Mal auf der Elbe unterwegs, darunter besonders viele Mix-Zweier. Einen neuen Streckenrekord im K1 Damen stellt Birga van den Berg aus Emmerich mit 3:13:03 auf.

Getäuscht sahen sich einige Insider, die vorab spekulierten, Frank Wagner, seit 2019 Inhaber des Streckenrekords im Einer, werde dieses Mal nicht gewinnen, sein Boot sei zu langsam. Frank, Jahrgang 1962, gab nichts auf die Weissagungen und gewann in seiner Bootsklasse.

Henning Mewald und Jan Erdmann sicherten im im K2 Herren den ersten Platz, im K2 Mix holten sich Reiner Wiese und Katharina Rollenbeck zum zweiten Mal nach 2018 den Titel.

Von Charkiw nach Dessau

Erst am Freitag und damit einen Tag vor dem Rennen entschied sich Vasiliy Fisunov zur Teilnahme. Der 63-Jährige flüchtete mit Tochter und Enkelin vor Putins Krieg aus dem ukrainischen Charkiw und traf am 8. März in Dessau ein. Paddler seit seiner Jugend erkundigte sich Vasiliy in der Sprachschule nach einem Kanuverein, kam über Vermittlung einer Betreuerin in der Unterkunft zur Junkers Paddelgemeinschaft, drehte am Freitag eine erste Testrunde auf der Elbe und startete am Sonntag mit Heiko Schrenner im Zweier.

Wie es ihm nach dem Rennen gehe? „Ich bin recht müde“, lachte Vasiliy – aus dem Rennsport kommend sei er noch nie mehr als zehn Kilometer am Stück gefahren. Außerdem hatte ihn die Strömung überrascht – die beiden Flüsse in seiner Heimatstadt, Lopan und Charkiw, fließen eher ruhig dahin. Ob das Bootshaus noch existiere, wisse er nicht, die Straße in der es stehe, sei bombardiert worden.

Für die nächste Zeit würde Vasiliy gern in Dessau bleiben. Ein wichtiger Grund: Die beiden Flüsse. Als er Verwandten davon erzählte, haben die nur gesagt, dann sei ja alles gut.

Platz Name Verein Zeit
K1 Herren
1.Frank WagnerWCK Kurmark Berlin2:39:00
2.Jörg ZielkeEmmericher Kanu Verein2:40:52
3.Sebastian KraftKKC Berlin2:46:11
4.Hagen Pohley2:47:42
5.Klaus Kamilli2:50:00
6.Mirko PrüferLKV Brandenburg3:03:35
7.Steffen LeukenJPG Dessau3:08:07
8.Steffen MüllerJPG Dessau3:08:14
9.Ingo SommmerKKM Köln3:12:57
10.Wolfram Schleicher3:19:11
11.Steffen KinneJPG Dessau3:25:11
12.Ronny PohlTeam Hai Voltage3:26:27
13.Markus GeupelJPG Dessau3:39:23
14.Bernd RuthmeierRRV Regensburg3:43:03
K1 Damen
1.Birga van den BergEmmericher Kanu Verein3:13:03
2.Tanja SommerKKM Köln4:09:47
K2 Herren
1.Henning Mewald, Jan ErdmannLKV Niedersachsen, PKC Celle2:29:01
2.Thomas Corti, Jan Tettenborn2:31:29
3.Konrad Schellbach, Heinzpeter LüdikeJPG Dessau2:50:03
4.Rolf Möhring, Henry TutasKC Rehbrücke2:52:41
5.Heiko Schrenner, Vasiliy FisunovJPG Dessau, Charkiw2:58:19
6.Frank Fischer, Thomas KlepschJPG Dessau3:05:30
K2 mixed
1.Reiner Wiese, Katharina RollenbeckWCK Kurmark Berlin2:40:56
2.Christina Kotzurek, Thomas GötznerWCK Kurmark Berlin2:44:47
3.Ariane & Carsten HänselStralsunder KC3:01:20
4.Anja Lüdike, Thomas WrickeJPG Dessau, KV Coswig3:01:40
5.Iris Seidel, Michael MuraJPG Dessau3:17:14
6.Ulrike Bischoff, Stephan LehmannJPG Dessau3:23:36
7.Martin Schenke, Pamela GoebelJPG Dessau3:29:34