Der Ersatzneubau
Ein Aufenthaltsraum mit Küche, Sanitärräume und ein Sportraum – 2019 konnte die Junkers Paddelgemeinschaft einen Neubau einweihen. Er entstand infolge des Elbehochwassers 2013, bei dem das historische Bootshaus erstmals überflutet wurde.

Am 8. Juni 2013 um 21:45 Uhr erreichte der Pegelstand bislang für unmöglich gehaltene 7,46 Meter. Im historischen Bootshaus wurden die Sanitärräume und der Sportraum zerstört – Einbauten, die erst 2003 mit zähneknirschender Duldung der Denkmalschutzbehörde installiert worden waren.
ding.fest liefert den Entwurf
Ausgerechnet die Denkmalschützer wurden schließlich zu engagierten Befürwortern eines Neubaus – weniger, weil sich dadurch die Bedingungen für die Paddlerinnen und Paddler verbesserten, sondern weil damit die Einbauten aus dem denkmalgeschützten Junkers-Bau entfernt und der ursprüngliche Zustand weitgehend wiederhergestellt werden konnte.
Die Junkers Paddelgemeinschaft schlug für die Planung das Dessauer Architekturbüro ding.fest vor, was die Stadt als Bauherrin akzeptierte. Das kleine Büro präsentierte seine Idee: ein flacher, holzverkleideter Kubus auf Betonsäulen, über eine Terrasse mit dem alten Bootshaus verbunden. Für den Sportraum war ein großes, über Eck verlaufendes Panoramafenster vorgesehen.
Unerwartete Probleme
Von der Idee bis zur Fertigstellung vergingen vier Jahre. Die Verhandlungen mit der Investitionsbank, die Mittel aus einem Hochwasserhilfefonds bereitstellte, gestalteten sich zäh. Auf die erste Ausschreibung hin meldete sich kein Interessent. Und mitten in der Bauphase meldete eine beteiligte Firma Insolvenz an und stellte die Arbeiten ein.
Trotz aller Widrigkeiten konnte der Neubau am 25. August 2019 eingeweiht werden. Die Baukosten beliefen sich bei einer Bruttogeschossfläche von 367 Quadratmetern auf 460.000 Euro.
2022 wurde der Ersatzneubau beim „Architekturpreis der Bauhausstadt Dessau“ mit einer lobenden Erwähnung ausgezeichnet.